Rückschau Forum 3D-Druck 2019

Das 6. Mitteldeutsche Forum 3D-Druck in der Anwendung diskutierte aktuelle Aspekte des 3D-Drucks aus praktischer Sicht


Am 29. Oktober 2019 fand im Nieper-Bau das 6. Mitteldeutsche Forum 3D-Druck in der Anwendung statt, damit nach 2015 das zweite Mal an der HTWK. Veranstalter der bereits seit 2014 erprobten Reihe waren die HTWK und das Mitteldeutsche Netzwerk Rapid Prototyping – enficos.

Mitgewirkt haben als Partner die Hochschulen Jena, Merseburg und Mittweida sowie die IHK Leipzig. Zuvor sind bereits seit 2005 Kolloquien zu diesem Problemkreis unter dem Titel „Prototypen in der virtuellen Welt“ an der HTWK organisiert worden.

Anliegen des Forums ist es, anwendungsbezogene Aspekte generativer Fertigungsverfahren vorzustellen und zu diskutieren. Prototypen sind längst nicht mehr nur Teile aus dem 3D-Drucker. Additive und subtraktive Verfahren ergänzen sich, die Werkstoffvielfalt nimmt zu.

Das Programm sollte ein Nagel auf der Zeitachse sein und deutlich machen, wo generierende Verfahren stehen, wie die seit etwa 1985 bekannten Ideen ausgebaut worden sind und wer mitgenommen wird von den Akteuren der Branche. Ziel der Tagung war es auch Praktiker einzubeziehen, fachübergreifende Kontaktaufnahmen zu ermöglichen und Aufmerksamkeit auf Mitteldeutschland, Sachsen und natürlich Leipzig zu lenken.

Die Plenarveranstaltung gab einen Einblick in Möglichkeiten und Chancen Additiver Fertigungsverfahren, Entwicklungstrends im metallischen 3D-Druck und die Sichtweise von Naturkundlern auf diese moderne Technologie. Die Themenschwerpunkte der sich anschließenden Vorträge in vier Sektionen waren Hybride Fertigung, Biomedizinische und medizintechnische Anwendungen, 3D-Druck und Urformtechnik und 3D-Druck in der Gesellschaft.

Hier spiegelte sich die Arbeit in gemeinsamen Projekten mit Einrichtungen wie der Universität Leipzig oder Fraunhofer-Instituten wider. Ebenso wurden die teils langjährigen Kontakte mit Industriepartnern aus der Region Mitteldeutschland wie der Pistol GmbH, Rapidobject oder ACTECH deutlich. Weitere Quellen für interessante, spannende Beiträge hatten die Partner aus dem Netzwerk enficos erschlossen.

Stärker als in der Vergangenheit wurden metallische Werkstoffe in der generativen Fertigung betrachtet. Der Plenarvortrag vom Fraunhofer IWU sowie zwei Vorträge von DMGMORI in der Sektion Hydride Fertigung thematisierten diesen Bereich.

Die Kooperationsbörse im Foyer des Nieper-Baus bot für alle Teilnehmer hervorragende Möglichkeiten, Probleme mit kompetenten Partnern direkt zu diskutieren und speziell für Studierende Chancen, mit potentiellen Arbeitgebern Kontakt aufzunehmen.

Der Diskurs zum Thema „Ingenieurwissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft - Was sollten wir tun und wo setzen wir die Grenzen unseres Handelns?“ war ein abschließender Höhepunkt der Veranstaltung.

Dafür konnten der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer, der Rektor der HTWK, Professor Mietzner, der ehemalige Geschäftsführer der Porsche Leipzig AG, Professor Bülow und Frau Professor Enkel von der Zeppelin Universität Friedrichshafen gewonnen werden. Diskutiert wurden Chancen und Risiken der Ingenieurtätigkeit unter Aspekten wie Problemlösungen durch neue Technologien, Verteilung von Ressourcen oder Schädigungen der Umgebung durch Emissionen. Letztendlich wurde auch der Bogen zu den Auswirkungen auf die Bildung geschlagen.

Den Akteuren ist es gelungen, eine inhaltsreiche, vielseitige Veranstaltung zu organisieren, die allen Teilnehmern einschließlich den Studierenden einen guten Ein- und Überblick zu aktuellen Aspekten der Anwendung des 3D-Drucks verschafft hat.

Quelle: HTWK Leipzig